„Kannst du morgen auch kommen?“

Eine ehrenamtliche Familienbegleiterin erzählt, wie sie den Alltag einer Familie erleichtert

Ohne unsere ehrenamtlichen Familienbegleiter*innen wäre unsere intensive Arbeit mit und in den von uns betreuten Familien nicht möglich. Es ist ihre Zeit, ihre Empathie, ihre Zugewandtheit und ihr Humor, die das Leben der Familien immer wieder aufs Neue ein kleines bisschen leichter machen. Manuela ist seit 2021 Familienbegleiterin für unserer Regionalzentrum Niederbayern. Sie begleitet aktuell eine Familie mit vier Kindern: Simon (7), Georg (5), Sofia (3) und Marie (1). Unsere hauptamtliche Kinderhospizfachkraft Sylvia Khan steht ihr dabei stets zur Seite.

Manuela erzählt, wie sie die Familie unterstützt:

„Mitte dieses Jahres bekam ich von Sylvia das Angebot, eine Familie begleiten zu dürfen, in der der Familienvater schwer erkrankt war. Nach beinahe einem Jahr des Wartens war es meine erste Begleitung. Man stellt sich unendlich viele Dinge vor, ist nervös vor dem ersten Kennenlernen und dann steht da eine supernette Familie und vier Kinder, die vor allem eins wollen: spielen!

Während meiner Begleitung durfte ich viele innige Momente mit den Kindern erleben, sei es im Freibad zusammen mit der ganzen Familie, beim Geschichtenhören oder sogar beim „Ins-Bett-bringen“ am Abend, während die Eltern mal allein zu zweit sein konnten. Ich bereitete am Abend, während die Mutter mit der pflegerischen Betreuung des Ehemannes oder auch mal einfach nur mit Duschen beschäftigt war, das Abendessen vor, schmierte Brote und versuchte, logistische Meisterleistungen damit zu vollbringen, vier hungrige Kinder zu bändigen. Aber genau diese Herausforderung machte mir unendlichen Spaß. Zu wissen, dass die Eltern im Moment einfach keine Zeit hätten und emotional einfach nicht in der Lage wären, ein lockeres, entspanntes Abendessen zu zaubern – Ich aber die Zeit und auch die Nerven dafür übrig habe.

„Ich wurde ein kleiner Teil einer tollen Familie“

Dafür bekam ich mal ein Bild, mal ein Lächeln, mal ein „Kannst du morgen auch kommen?“, und mal ein großes, erleichtertes, aufrichtiges Dankeschön von den Erwachsenen. Nach dem Tod des Vaters vor wenigen Wochen war ich dann froh, dass ich für die Familie auch weiterhin da sein darf. Wir organisieren demnächst gemeinsam eine Kindergeburtstagsparty. Und auch darüber bin ich froh und stolz, denn ich wurde ein kleiner Teil einer tollen Familie.
Übergreifend – während meines Wartens auf eine Begleitung, während der Begleitung und bestimmt auch danach – ist da noch „meine“ Sylvia, hauptamtliche Kinderhospizfachkraft. Ich weiß, ich darf sie immer und (fast) jederzeit anrufen oder schreiben, fragen oder einfach mal erzählen, wie es mir so geht und was bei der Begleitung gerade los ist. Es ist eine große Erleichterung für mich, mein Tun während meines Besuchs bei der begleiteten Familie stets auch auf den Schultern des AKM zu wissen, die mir mit Rat und Tat ganz selbstverständlich zur Seite stehen.“

An dieser Stelle einen ganzen lieben Dank an alle ehrenamtlichen Familienbegleiter*innen, die mit so viel Herzblut „unseren“ Familien den Alltag erleichtern!

Wir sind immer auf der Suche nach Menschen, die gern eine Familie ehrenamtlich begleiten möchten – in München und unseren drei regionalen Zentren. Für Niederbayern startet unsere nächste Schulung im Oktober 2023. Weitere Informationen und Kontakte finden Sie hier.

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