Lotse Lukas

AKM-Pflegeberater Lukas Schachtschneider ist aktuell für das Pilotprojekt N.E.S.T als Familien-Gesundheitspartner unterwegs 

Familien mit schwerkranken Kindern haben in ihrem Alltag tausend Sorgen. Dazu kommt ein Bürokratie-Wirrwarr, für dessen Bewältigung oft Zeit, Nerven und Vorwissen fehlen. Das Pilotprojekt N.E.S.T., initiiert von dem Verein NESTWÄRME, untersucht, wie man diese Familien besser unterstützen kann. Ein*e sogenannte*r Familien-Gesundheitspartner*in soll helfen, sich im Pflege-Bürokratie-Dschungel zurecht zu finden. In München ist die Stiftung AKM Partnerin der Bedarfsstudie und hilft, entsprechende Erfahrungswerte zu sammeln. Lukas Schachtschneider, Pflegeberater im Bereich Angehörigenberatung, ist dafür aktuell in rund 20 Familien unterwegs.

„Das Ziel des Projekts ist, mehr Lebensqualität zu schenken, die Familien zu stärken und ihren Alltag zu erleichtern“, sagt Lukas. Seine Aufgabe ist es, die Hilfen für die Familie zu koordinieren und sie bei Problemen durchzulotsen – im medizinischen, aber auch im sozialen und psychologischen Bereich. Bei seinem ersten Besuch macht Lukas eine Art „Komplett-Check-up“: Zusammen mit der Familie geht er sämtliche Bereiche durch, in denen Hilfe und Unterstützung fehlt. Das kann ein Antrag auf den Schwerbehindertenausweis sein, die Einstufung des Pflegegrads oder ein dringend benötigtes Hilfsmittel, das die Kasse nicht auf Anhieb zahlt. Lukas kommt nach diesem Erstbesuch regelmäßig vorbei und hat dabei immer die gesamte Familie im Blick, also beispielsweise auch darauf, wie es den Geschwisterkindern geht oder wie die Eltern mit der psychischen Belastung zurechtkommen.

Dieser ganzheitliche Ansatz steht auch im Mittelpunkt der Arbeit unserer Stiftung. Stifterin Christine Bronner sagte deshalb gerne zu, als Nestwärme bei ihr anfragte, ob man sich vorstellen könne, Partnerin für das Pilotprojekt in München zu werden. Außerdem läuft das Projekt noch in Trier und im Saarland – um auch Vergleichszahlen in einer mittelgroßen Stadt sowie im ländlichen Bereich zu haben.

Nach 18 Monaten wird ausgewertet

Insgesamt 18 Monate werden die Familien durch den bzw. die Gesundheitspartner*in begleitet. Dann wird anhand von Fragebögen und Interviews erhoben, ob und wie sich die Situation der Familien verändert hat – im Vergleich zu Familien, die keine Unterstützung haben. Finanziell gefördert wird das Projekt durch einen Innovationsfond. Bei einer positiven Bilanz erhoffen sich die Initiator*innen zumindest eine zeit- oder teilweise Finanzierung durch die Krankenkassen.

Lukas sieht aber in dem Projekt noch eine weitere Chance: „Diese Familien fühlen sich oft komplett allein gelassen. Die Studie stellt deren Situation in den Mittelpunkt und deckt Versorgungslücken auf. Und sie macht die Menschen und ihr Schicksal sichtbar.“

Die Besuche bei den Familien laufen noch das ganze Jahr 2023, danach finden die Interviews und die Auswertung statt.

Wir wünschen viel Erfolg für das Projekt!

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