Tabus auflösen dank ehrenamtlicher Unterstützung

Unsere ehrenamtliche Familienbegleiterin Laura aus unserem Zentrum Südostoberbayern erzählt

Laura Abt (24) ist Studentin der Sozialen Arbeit und seit Anfang dieses Jahres als ehrenamtliche Familienbegleiterin für unsere Stiftung tätig. Im Rahmen dieser Tätigkeit begleitet sie die 6-jährige Elisabeth. Wie sie zu diesem besonderen Ehrenamt kam, was ihre Motivation ist und welche Momente ganz besonders für sie sind, erzählt sie hier.

Sterben darf kein Tabuthema sein

„Ein Jahr ist mittlerweile vergangen, seit ich im Rahmen meines Studiums den Kurs „Kinder und der Tod“ besucht habe. Diese Lehrveranstaltung hat mein großes Interesse an diesem Thema geweckt und ich löcherte meinen Professor im wahrsten Sinne des Wortes mit Fragen. So kam es dazu, dass er mich auf die Stiftung AKM aufmerksam machte, die zu dieser Zeit auf der Suche nach Interessierten für die Schulung zu ehrenamtlichen Familienbegleitungen war.

Bereits im September 2021 begannen die Schulungswochenenden und ich konnte mich umfassend auf die Familienbegleitung vorbereiten. Die Schulungswochenenden des AKM waren für mich stets sehr besonders, da dieser Rahmen die eigene Auseinandersetzung und einen offenen Austausch über die Themen Sterben, Tod und Trauer ermöglichte. Das hat meine eigene Haltung gegenüber dem Sterben und dem Tod nachhaltig geprägt und mich in meiner Persönlichkeit reifen lassen. Denn gerade diese existenziellen Themen werden in der Gesellschaft noch immer tabuisiert. Diese Tabus, zumindest ein wenig, aufzulösen und der Gesellschaft die Kinderhospizarbeit etwas näher zu bringen – das motiviert mich sehr!“

Meine Motivation: Elisabeth

„Noch mehr allerdings motiviert mich Elisabeth – das Mädchen, das ich seit Januar 2022 begleiten darf. Elisabeth ist mit einer Tuberösen Sklerose auf die Welt gekommen und wird daher von der Stiftung AKM begleitet. Sie ist ein Wirbelwind – im positivsten Sinne! Spätestens alle zwei Wochen besuche ich sie und ihre Mutter zuhause. Aufgrund der Corona-Situation trage ich bei den Besuchen stets eine FFP2-Maske. Das stört mich allerdings überhaupt nicht, da ich so die Möglichkeit habe, Elisabeth persönlich zu besuchen.

Wir verbringen die gemeinsame Zeit meistens mit Spielen oder Spaziergängen. Bis Elisabeth sich an mich gewöhnt hatte, wurde ich auch eng von ihrer Mutter begleitet und sie hatte mir alles Wichtige erzählt, sodass ich mich im Umgang mit ihr schon bald sicher fühlte. Es ist für mich jedes Mal aufs Neue ein sehr besonderer Moment zu sehen, dass Elisabeth sich freut, wenn ich da bin und wir z. B. gemeinsam in ihrem Bällebad die zuvor dort versteckten Peppa Wutz-Figuren suchen und uns über jede gefundene Figur riesig freuen.“

Weil Kinderhospizarbeit Lebensbegleitung ist

„Auf dem Rückweg von den AKM-Besuchen fühle ich mich stets geerdet und freue mich, dass ich ein klein wenig Abwechslung bieten kann und Elisabeth begleiten darf. An diesen Tagen habe ich wieder hautnah erlebt, dass Kinderhospizarbeit nicht nur Sterbebegleitung ist, wie viele Menschen denken. Denn Kinderhospizarbeit ist in erster Linie Lebensbegleitung und das ist die Botschaft, die ich vermitteln möchte.“

Laura Abt – Ehrenamtliche Familienbegleiterin im Zentrum Südostoberbayern

 

Von Herzen Danke an Laura und alle unsere ehrenamtlichen Familienbegleiter*innen für euren Einsatz und den Mut, auf die Kinderhospizarbeit aufmerksam zu machen. Mit eurer Anwesenheit schenkt ihr den Familien ein bisschen mehr Leichtigkeit in ihrem oft belasteten Alltag!

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