11. April 2025
Zurück ins Leben
Sozialmedizinische Nachsorge im Zentrum Niederbayern
Familie Hoffmann erwartet ihr erstes Kind. Sie haben das Babyzimmer liebevoll eingerichtet, winzige Strampler gefaltet und freuen sich auf ihre Zeit zu dritt. Doch dann kommt alles anders. Ihre Tochter Marie wird viel zu früh geboren – in der 28. Schwangerschaftswoche. Sie wiegt gerade einmal 980 Gramm. Wochenlang liegt sie auf der Intensivstation, angeschlossen an Schläuche und Monitore. Statt einem liebevollen „Babymoon“ zu zweit bangen die jungen Eltern nun täglich um das Leben ihres Kindes, jeder Tag ein Kampf – für das Frühchen, für Mama, für Papa. Nach drei Monaten darf Marie endlich nach Hause. Doch es bleibt kompliziert: Sie benötigt Sauerstoff, ihre Atmung muss überwacht werden, und sie hat Schwierigkeiten beim Trinken. Lisa und Tobias Hoffmann fühlen sich überfordert. Wie sollen sie den Alltag bewältigen? Was, wenn etwas schiefgeht? Genau hier setzt die Sozialmedizinische Nachsorge der Stiftung AKM an.
Das für Familien kostenfreie Angebot der Stiftung hilft Familien wie der von Lisa und Tobias Hoffmann, den Übergang von der Klinik nach Hause zu meistern. Elfe Binder, gelernte Kinderkrankenschwester und Fachkraft für Sozialmedizinische Nachsorge (Bunter Kreis) im Zentrum Niederbayern, erklärt:
„Viele Eltern stehen nach der Entlassung ihres Kindes vor einem Berg an Herausforderungen. Sie müssen medizinische Versorgung organisieren, Anträge stellen und gleichzeitig den Alltag bewältigen. Wir begleiten sie in dieser schwierigen Zeit und helfen ganz konkret.“
In Maries Fall bedeutet das: Elfe kommt regelmäßig zu Besuch, zeigt Lisa und Tobias, wie sie die Sauerstoffversorgung sicher handhaben und vermittelt eine Frühförderstelle. Um den bürokratischen Aufwand für die Familien zu erleichtern, vernetzt sie bei Bedarf mit der Angehörigenberatung des Zentrums Niederbayern, die bei Anträgen für Pflegegeld, Krankenkassenleistungen oder Rehabilitationsmaßnahmen unterstützen kann. Außerdem hilft Elfe den jungen Eltern, Termine mit Fachärzten und Therapeuten zu koordinieren. Besonders am Herzen liegt ihr aber die Prävention: Mit einfühlsamen Schulungen und gezielter Aufklärung gibt sie der Familie Sicherheit, hilft ihnen, Komplikationen zu vermeiden, und schenkt ihnen das Vertrauen, den Alltag mit ihrem Kind zu meistern. Für Lisa und Tobias ist Elfe eine unermessliche Stütze.
Doch nicht nur Frühchen-Familien profitieren von der Sozialmedizinischen Nachsorge. Auch Eltern von Kindern mit schweren oder chronischen Erkrankungen sowie Behinderungen können Unterstützung erhalten – und das bis zu einem Kindesalter von 14 Jahren.
Wie die Familie von Sarah. Das kleine Mädchen ist sechs Jahre alt und hat eine angeborene Muskelerkrankung. Sie sitzt im Rollstuhl und benötigt regelmäßige Therapien. Ihre Eltern kämpfen sich durch den Dschungel aus Anträgen und Hilfsmitteln. Hier hilft die Sozialmedizinische Nachsorge mit Beratung, Vernetzung und praktischer Unterstützung im Alltag.
Auch die alleinerziehende Mama des achtjährigen Tom ist über die fachkundige Hilfe von Elfe Binder froh. Ihr Sohn hat nach einer schweren Krebserkrankung die Intensivtherapie überstanden. Doch der Weg zurück in den Alltag ist schwer. Elfe unterstützt Mama Claudia, indem sie den Übergang in die Reha begleitet und bei Bedarf Hilfe in Form des stiftungsweiten Angebots der Therapeutischen Begleitung vermittelt.
Die gute Nachricht: Einen Großteil der Kosten übernimmt die Krankenkasse, der restliche Betrag wird von der Stiftung AKM übernommen und trägt sich durch Spenden. Die Sozialmedizinische Nachsorge kann vom entlassenden Krankenhaus (bis zwei Wochen nach Entlassung) oder vom nachbehandelnden Kinderarzt (bis sechs Wochen nach Entlassung) verordnet werden. Die Erstverordnung umfasst dabei 20 Stunden, die innerhalb von 12 Wochen in Anspruch genommen werden können. Bei weiterem Bedarf kann ein Folgeantrag gestellt werden.
Lisa und Tobias Hoffmann sind heute erleichtert: Dank der Unterstützung durch Elfe Binder vom Bunten Kreis im Zentrum Niederbayern haben sie Sicherheit im Alltag gewonnen und können sich wieder auf das Wichtigste konzentrieren – ihre kleine Tochter Marie. Elfe Binder bringt es auf den Punkt: „Eltern müssen diesen Weg nicht allein gehen. Wir sind da, um sie zu begleiten – mit Herz, Fachwissen und einem offenen Ohr.“
Wenn Sie selbst Unterstützung brauchen oder eine Familie kennen, die Hilfe benötigt, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf. Denn jedes Kind und jede Familie verdient es, gut versorgt und begleitet zu sein.
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