20. September 2025
„Habt den Mut, euch in den Mittelpunkt zu stellen!“
Stifterin Christine Bronner am Weltkindertag zu den Themen Kinderrechte und Kinderschutz
Am Weltkindertag erinnern wir uns daran, wie wichtig es ist, Kinderrechte sichtbar zu machen – besonders für jene, die aufgrund schwerer Erkrankungen oder Einschränkungen besonderen Schutz brauchen. Im Gespräch mit Christine Bronner, Gründerin und geschäftsführendem Vorstand der Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München (AKM), wird deutlich, warum dieser Tag weit mehr als ein Symbol ist: Es geht um Rechte, Schutz, Unterstützung – und die Botschaft an betroffene Familien, dass sie nicht allein sind.
Liebe Christine, Weltkindertag – was bedeutet dieser Tag persönlich für dich und für die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München?
Christine Bronner: Für mich persönlich bedeutet der Weltkindertag, dass Kinder endlich im Mittelpunkt stehen – sie sind das Zentrum unserer Gesellschaft und das Wichtigste, was wir haben. Für die Stiftung AKM gilt das Gleiche, besonders für die verletzlichsten Kinder weltweit, die schwer verletzt, krank oder lebensgefährdet sind. Sie verdienen besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung.
Welche Rolle spielen die Rechte kranker Kinder in deiner Arbeit und im Alltag der Stiftung?
Christine Bronner: Eine zentrale Rolle. Die Versorgung in der Kinderhospizarbeit muss sich an den Rechten der kranken Kinder orientieren. Kinder haben Grundrechte, und weil sie minderjährig sind, müssen diese Rechte besonders geschützt und berücksichtigt werden. Ebenso wichtig ist, die Familien in den Mittelpunkt zu stellen und ihre Rechte ebenfalls zu beachten.
Welche Hürden siehst du aktuell beim Schutz und der Förderung der Rechte kranker Kinder, und wie gehst du damit um?
Christine Bronner: Das System der Kinderhospizarbeit ist gegenwärtig oft damit überfordert, die Rechte der Kinder zu wahren und den Schutz der Kinder ausreichend zu gewährleisten. Wir müssen den Kinderschutz stärken. In der Vergangenheit hatten die Krankenkassen viel Einfluss auf unsere Arbeit; jetzt gewinnen staatliche Behörden mehr Mitspracherecht (z. B. Heimaufsichten in Bayern), um sicherzustellen, dass Kinder sicher und kindgerecht versorgt werden. Auch Geschwister und „Young Carer“ (junge Pflegende) müssen wir mitdenken.
Welche Botschaft möchtest du Familien mit kranken Kindern zum Weltkindertag mitgeben?
Christine Bronner: Habt den Mut, euch in den Mittelpunkt zu stellen! Lasst euch nicht an den Rand drängen – wir helfen euch gern. Ihr habt jedes Recht auf Unterstützung, auch wenn ihr manchmal das Gefühl habt, nicht ausreichend geholfen zu bekommen. Wir sind an eurer Seite.
Die Belastung ist immens, und oft fehlt die Kraft, sich zu melden. Wir kennen diese Situationen und stehen bereit, um zu unterstützen.
Welche Ziele verfolgt die Stiftung AKM in den nächsten Jahren, um die Rechte kranker Kinder weiter zu stärken?
Christine Bronner: Wir arbeiten mit renommierten Universitäten zusammen und forschen unter anderem daran, wo das System an seine Grenzen stößt und welche Lösungen möglich sind. Ziel ist eine bessere Durchsetzung von Rechten der Kinder und der Schutz in der ambulanten sowie teil- und vollstationären kinderhospizlichen Versorgung in Deutschland. Wir wollen erreichen, dass das Kindeswohl staatlich überwacht wird und die zuständigen Behörden dies verlässlich prüfen. Kinderrechte und Kinderschutz müssen zwingend gewährleistet sein. Dies betrifft insbesondere die Rechte aller Minderjährigen in Familien mit schwerkranken Kindern oder Eltern, egal ob als Patient*innen oder als Young Carer.
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