17. Dezember 2025
„Benefiz am See“ knackt eigenen Rekord
Event wird zur Tradition – Ammersee-Community setzt erneut ein Zeichen für Familien mit schwerstkranken Kindern
Was vor sechs Jahren als Herzensprojekt des Inninger Unternehmers Thomas Engelmann begann, ist längst zu einer festen Institution am Ammersee geworden: Das „Benefiz am See“ in Stegen hat auch 2025 wieder Großartiges bewirkt. Mit einem Rekorderlös von 41.254 Euro zugunsten der Stiftung AKM/Zentrum Südwestoberbayern beweist die Veranstaltung immer wieder, dass Menschlichkeit und Zusammenhalt keine Modeerscheinungen sind – sondern gelebte Werte einer ganzen Region.
Thomas Engelmann, Anna Heimerer-Kasprowicz, Julia Dreher und Katharina Meusel – die „Benefizheld*innen vom Ammersee“, wie sie mittlerweile liebevoll genannt werden – haben es auch im sechsten Jahr geschafft: Trotz Geschäft, Job und Familie organisierten sie mit unermüdlichem Einsatz ein Event, das weit über eine Wohltätigkeitsveranstaltung hinausgeht. Es ist ein Fest der Solidarität geworden.
„Die Menschen wollen helfen“
„Als ich 2019 das erste Mal ‚Benefiz am See‘ veranstaltet habe, hätte ich nie gedacht, dass daraus eine solche Bewegung entsteht“, sagt Thomas Engelmann. „Aber jedes Jahr kommen mehr Menschen, mehr Sponsor*innen, mehr Helfer*innen dazu. Das zeigt uns: Wir treffen einen Nerv. Die Menschen wollen helfen – sie brauchen nur die Gelegenheit dazu.“
Und diese Gelegenheit wird genutzt: Unter festlicher Dekoration, bei weihnachtlichen Melodien und umgeben von einer Atmosphäre voller Wärme und Herzlichkeit kamen auch 2025 wieder Hunderte zusammen – über den Tag verteilt an die 2000 Besucher*innen! Nicht nur, um die schönste Zeit des Jahres zu feiern, sondern vor allem, um gemeinsam Gutes zu bewirken.
Judith Williams verkauft Lose
Die berühmte Tombola, für die zahlreiche regionale Unternehmen großzügig Preise zur Verfügung gestellt hatten, war wie immer der Höhepunkt des Abends. Doch es sind die vielen kleinen Gesten, die das Event ausmachen: die kulinarischen Köstlichkeiten – gespendet vom lokalen Lebensmittelgewerbe, die Musiker*innen, die ohne Gage auftreten, die Helfer*innen, die stundenlang anpacken.
Eine besondere Überraschung in diesem Jahr: Unternehmerin und Moderatorin Judith Williams besuchte das Event spontan, beteiligte sich aktiv am Verkauf der Tombola-Lose, steuerte ihrerseits Preise bei und begeisterte damit Besucher*innen wie Veranstalter*innen gleichermaßen. Zudem kündigte sie an, sich mit 5.000 Euro zusätzlich am Gesamterlös zu beteiligen – ein starkes Zeichen der Unterstützung und Verbundenheit.
„Mehr als Geld“
Der diesjährige Erlös übertrifft alle bisherigen Ergebnisse. „Wir sind überwältigt“, sagt Anna Heimerer-Kasprowicz. „Jedes Jahr denken wir: Das war der Höhepunkt. Und jedes Jahr werden wir eines Besseren belehrt. Das ist die Kraft der Gemeinschaft.“
Für die Stiftung AKM bedeutet dieser Betrag konkrete Hilfe: Viele Familien mit schwerstkranken Kindern können umfassend unterstützt werden – mit Kinderhospizfachkräften, ehrenamtlichen Familienbegleiter*innen, psychologischer Betreuung, Teilhabeprogrammen und Krisenintervention.
„Diese 41.254 Euro sind mehr als Geld“, betont Heike Otten, Leiterin des Zentrums Südwestoberbayern. „Sie sind ein Versprechen an die Familien: Ihr seid nicht allein. Wir sind da, solange ihr uns braucht. Das ist unbezahlbar.“
Die Gemeinschaft macht den Unterschied
Am 16. Dezember wurde der Scheck feierlich an Heike Otten, Leiterin des Zentrums Südwestoberbayern, übergeben. „Es ist jedes Jahr wieder bewegend zu sehen, wie viele Menschen sich einbringen“, sagt Julia Dreher. „Die regionalen Unternehmen, die Preise spenden. Die Musiker*innen, die auftreten. Der Bäcker, der Metzger, der Glühweinbrauer. Jeder trägt seinen Teil bei – und zusammen bewirken wir Großes.“
Katharina Meusel fügt hinzu: „Wir vier sind das Gesicht der Veranstaltung. Aber die wahren Heldinnen und Helden sind all die Menschen, die uns Jahr für Jahr unterstützen. Ohne sie wäre ‚Benefiz am See‘ nicht möglich.“
Blick zurück und nach vorn
Seit dem ersten „Benefiz am See“ im Jahr 2019 sind insgesamt über 100.000 Euro zusammengekommen. Eine beeindruckende Summe, die Dutzenden Familien in der Region geholfen hat, schwere Zeiten zu durchstehen.
„Wir machen weiter“, versprechen die vier Veranstalter*innen. „Solange es Familien gibt, die Hilfe brauchen, und solange wir die Kraft haben, werden wir ‚Benefiz am See‘ organisieren. Denn eines haben uns diese sechs Jahre gelehrt: Gemeinsam können wir Berge versetzen.“
Das Bild rechts zeigt gückliche Gesichter bei der Spendenübergabe: Anna Heimerer-Kasprowicz, Julia Dreher, Elisabeth Kern (Stiftung AKM / Zentrum SWOB), Heike Otten (Stiftung AKM / Leitung Zentrum SWOB), Katharina Meusel und Thomas Engelmann (von links).
Bilder: Alex Schelbert
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Theo Klein / BILD