Eine Geschichte – Der „richtige“ Adventskalender

Eine Geschichte – Der „richtige“ Adventskalender

 

Autorin: Elke Bräunling

Mia und Papa kaufen einen Adventskalender. In der Stadt ist viel los, und Mia ist ganz schön aufgeregt.
„Auf Weihnachten warten ist doof“, stöhnt sie.
„Es kann auch spannend sein“, sagt Papa. „Und wenn du den richtigen Adventskalender findest, hilft er dir ein bisschen beim Warten.“
„Wie denn?“, fragt Mia.
„Er reist vielleicht mit dir ins Träumeland“, sagt Papa. „Mehr verrate ich nicht.“
„Und wie finden wir diesen Kalender?“, fragt Mia.
Papa klopft sich auf den Bauch. „Wenn es hier kribbelt, hast du ihn gefunden.“
Jetzt versteht Mia. Kribbeln muss es im Bauch. Alles klar.
„Komm!“, drängelt sie und zieht Papa ins Kaufhaus, wo ein Weihnachtsmann am Eingang Prospekte verteilt.
„Wo gibt es Adventskalender?“, fragt Papa den Weihnachtsmann.
„Oben, 2. Etage, 5. Abteilung, 8. Gang rechts“, muffelt der Weihnachtsmann und drückt Papa ein Reklameblatt in die Hand. “Unsere Abteilung ‚Lebensmittel‘, Erdgeschoß, 3. Gang links, hat Festtagslachs für Sie im Angebot“, sagt er.
„Für uns?“, staunt Mia, doch der Weihnachtsmann erzählt bereits dem nächsten Kunden vom Sonderangebots-Festtagslachs im Erdgeschoß, 3. Gang links.
„Ich mag keinen Fisch“, murmelt Mia. „Ob wir hier einen Kribbel-Adventskalender bekommen?“
„Bestimmt“, sagt Papa.
Und wirklich, da sind sie: Adventskalender, so viele, daß Mia nicht weiß, wohin sie zuerst gucken soll.
„Der“, ruft sie und nimmt den Sternen-Kalender vom Regal. „Oder der?“ Sie deutet auf ein Kalenderhaus mit vierundzwanzig Fenstern.
„Da ist Schokolade drin“, erklärt die Verkäuferin stolz.
„Ein Sonderangebot.“
„Nein danke“, sagt Mia. „Ich mag auch keinen Sonderangebotsfisch.“
„Wie bitte?“ Die Verkäuferin schüttelt den Kopf und zeigt einen Kalender, der fast so groß ist wie Mia. „Dies ist unser reizendes Exklusivmodell“, erklärt sie und drückt auf eines der bunten Kalendertürchen. Ein Lämpchen blinkt auf, und der Kalender fistelt: „Alle Kinder, groß und klein, müssen jetzt geduldig sein. Weihnachten ist nicht mehr weit, Kinder, schnell vergeht die Zeit.“
„Wirklich reizend!“, spöttelt Papa.
„Nicht wahr?“, ruft die Verkäuferin begeistert.
„Er kribbelt nicht!“, sagt Mia.
„Wie bitte?“ Die Verkäuferin sieht Mia verständnislos an.
Mia klopft sich auf den Bauch. „Ein Kalender muss kribbeln.
„Also, ich weiß nicht…“ Die Verkäuferin ist verwirrt.
„Wir finden bestimmt einen Kalender“, tröstet Papa sie. „Zeigen Sie uns doch bitte ihre schönsten Exemplare!“
„Also, da hätten wir den abwaschbaren Goldkalender, die 24-Säckchen-Kette, den reizenden Musikkalender mit netten Liedlein, den Gummibärchen-Weihnachtsbaum, das 24-Türen-Christkindlein, ganz entzückende Bildchen verbergen sich hinter den niedlichen Türchen…“
Die Verkäuferin redet und redet. Mia aber mag diese Kalender nicht leiden. Und warum redet die Verkäuferin so kindisch?
„Die kribbeln alle nicht“, sagt Mia.
„Und wie sieht dein, äh, Kribbel-Kalender aus?“ fragt die Verkäuferin genervt.
Mia zuckt mit den Achseln. „Weiß nicht. Man spürt es eben.“
„Da musst du dich woanders umsehen“ sagt die Verkäuferin verärgert. „Bei mir gibt es nichts zum Kribbeln.“
„Schade“, bedauert Mia, und Papa murmelt so etwas wie ‚Hätte-mich-auch-gewundert‘ vor sich hin.
Mia kichert, Papa grinst, dann machen sie sich schnell aus dem Staub. Die Verkäuferin aber schießt böse Blicke hinter ihnen her.
Es wird ein lustiger Nachmittag. Papa und Mia bummeln durch viele Geschäfte, lassen sich viele Adventskalender zeigen und bringen viele Verkäufer zur Weißglut. Den richtigen Kalender aber finden sie nicht.
„Wenn wir so weitermachen“, meint Papa, „sind wir bald mit allen Verkäufern verkracht.“
Lachend ziehen sie weiter. Es ist trubelig geworden, und alle haben es sehr eilig. Nur am Marktplatz stehen Kinder. Sie singen Lieder und halten Sammelbüchsen und Bilder von Kindern aus fremden Ländern in den Händen.
Nachdenklich blickt Mia auf die Gesichter der Kinder auf den Plakaten an. Ernst blicken sie drein, arm und gar nicht weihnachtsfröhlichglitzerbunt.
Da fängt es in Mias Bauch an zu kribbeln.
„Eigentlich“, sagt sie und deutet auf die Kindergesichter, „brauche ich keinen Adventskalender. Diese Kinder haben bestimmt auch keinen, oder?“
„Bestimmt nicht“, meint Papa.
„Und wenn wir ihnen das Geld für meinen Adventskalender geben würden?“, fragt Mia vorsichtig.
„Dann hast du aber keinen Kalender“, sagt Papa.
„Aber in meinem Bauch kribbelt es so schön.“
Papa lächelt. „In meinem auch“, sagt er und drückt Mia einen Geldschein in die Hand. Den wirft Mia in die Sammelbüchse und sagt „Alles Gute!“ zu den Kindergesichtern auf den Plakaten.
Dann gehen Mia und Papa mit einem schönen Gefühl im Bauch nach Hause.

 

Anderen zu helfen und etwas Gutes tun, ist ein großes Geschenk. Das schönste Geschenk überhaupt. Gemeinsam statt Einsam, für eine bessere Welt. Auch wir von der Stiftung AKM versuchen Tag für Tag zu helfen. Wir betreuen und versorgen Familien in ganz Bayern mit einem schwerkranken Kind oder Jugendlichen. Oft werden wir gefragt, ob die Arbeit nicht belastend ist und unheimlich traurig. Ja, auch diese Momente gibt es, aber die lustigen, schönen, einzigartigen, wundervollen Momente sind viel häufiger. Diese Momente geben uns als Team die Kraft für die betroffenen Familien da zu sein und helfen zu können. Dieses Gefühl ist wunderbar und das schönste Geschenk. Wir wünschen Ihnen, eine besinnliche Adventszeit und ganz viel Spaß mit unserem Adventskalender. Jedes Türchen ist mit Liebe gemacht und jeder hat sein/ihr Bestes gegeben. Lassen Sie sich Tag für Tag überraschen…

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