Eine Mutter im Durchhaltemodus

Warum Mama Miriam trotz schwerer Krankheit dankbar ist

Miriam D.* aus Herrsching war 48 Jahre alt, als sie von ihrer Krebserkrankung erfuhr. Ihr Arzt entdeckte einen Tumor an den Eierstöcken. Nach der Operation stellte sich heraus, dass der Tumor bereits im ganzen Unterleib gestreut hatte. Doch das alles wäre nicht schon schlimm genug gewesen. Denn Miriam war und ist aufgrund vorausgegangener schwerer Erkrankungen bereits zu 50 % schwerbehindert – und alleinerziehend.

„Es geht schon immer irgendwie“

„Als ich von meiner Krebserkrankung erfuhr, war ich nur noch im Funktionsmodus.“ Miriam hatte nach der Diagnose extrem viele Dinge im Kopf und machte sich große Sorgen. Vor allem um Tochter Nadine. Denn die musste viel auf sie verzichten. Teilweise übernahm der Patenonkel die Betreuung für das Mädchen, während Miriam zur Behandlung im Krankenhaus war. Dann telefonierten sie morgens und abends per Video. Die 13-jährige Nadine trug in dieser Zeit vieles mit Fassung und fand es teilweise sogar cool, ohne Mama zuhause zu sein. Doch viele Ängste und Sorgen um ihre Mutter und die Zukunft beschäftigen das Mädchen – und oft kämpfte sie mit den Tränen.

Große Angst hatte Mama Miriam, als das Weihnachtsfest 2022 vor der Tür stand – zeitgleich mit Beginn ihrer Chemotherapie. Und dass sie nicht die nötige Kraft aufbringen würde, dieses Fest für ihre Tochter schön zu gestalten. Aber sie versuchte es. „Ich dankte jeden Tag dafür, dass ich ein gesundes Kind habe – und das tue ich auch jetzt.“ Diese Gedanken trieben sie jeden Tag an.

Auch finanzielle Sorgen begleiten die beiden in dieser schweren Zeit. Nadines Vater verstarb vor einigen Jahren – eine Witwenrente erhält Miriam seither nicht, da sie nie verheiratet waren. Geld, das an vielen Stellen fehlt und fehlte. Weihnachtsgeschenke oder teure Hobbies fielen im vergangenen Winter aus, denn spezielle Medikamente oder besondere Nahrung für Mama Miriam verursachten hohe Kosten. Die Krankenversicherung trug nur einen Teil davon.

Unterstützung durch die Stiftung AKM und die Süddeutsche Zeitung

In der gesamten Zeit und bis heute haben wir Familie D. in unserem Zentrum Südwestoberbayern begleitet. Mit unserer Angehörigenberatung konnten wir sie in sozialrechtlichen Angelegenheiten und bei zahlreichen wichtigen Anträgen unterstützen. Und auch eine Familienbegleitung wäre bei Bedarf in die Familie gegangen, zum gemeinsamen Austauschen und für Unterstützung im Alltag, wenn Miriam krankheitsbeding nicht da sein konnte.

Diese und die finanzielle Unterstützung der Süddeutschen Zeitung, die im letzten SZ Adventskalender über das Schicksal von Familie D. berichtete, hat der Familie sehr dabei geholfen, die wirklich schweren Zeiten durchzustehen. Auch ein Weihnachtsgeschenk für Tochter Nadine war so finanzierbar. Eine Digitalkamera, mit der sie seither ihr Hobby (die Fotografie) ausleben kann. Über die sozialen Medien teilt sie ihre Aufnahmen, findet damit Anerkennung und ganz viel Freude.

Der größte Wunsch von Miriam ist es, wieder gesund zu werden. Und der Ausblick ist gut – im Frühjahr reiste Miriam mit ihrer Tochter sogar nach Italien. Aktuell ist ihr gesundheitlicher Zustand stabil. Miriam und Nadine sind aufgrund der schweren Schicksalsschläge sehr innig miteinander.

„Dank der Stiftung AKM konnten wir auch im sozialen Kontext Anschluss finden. Die psychosoziale Begleitung hat uns in jeglicher Hinsicht sehr geholfen und viele schwierige Momente einfacher gemacht. Auch die Hilfe der Angehörigenberatung im Antragsdschungel war so wertvoll. Ich bin so dankbar, dass es diese wertvolle Unterstützung für uns gab und gibt – in der furchtbaren Zeit, in der sich alles überschlagen hat.“

 

Wir wünschen Familie D. auch auf diesem Wege alles erdenklich Gute. Wir sind weiterhin an ihrer Seite – und dankbar dafür, dass wir sie ein Stückchen begleiten durften/dürfen. Wir sind für sie da, solange sie uns brauchen! Und sagen DANKE für ihr Vertrauen!

*Namen und Wohnort wurden verändert

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