Warum ich ehrenamtlich helfe – Familienbegleiter*Innen aus dem Zentrum Niederbayern erzählen

Warum ich ehrenamtlich helfe – FamilienbegleiterInnen aus dem Zentrum Niederbayern erzählen

Unsere FamilienbegleiterInnen sind eine enorm wichtige Stütze für unsere Familien. Sie betreuen Geschwisterkinder oder das kranke Kind in der Klinik oder zu Hause. Sie entlasten die Eltern damit und schenken ihnen ihr Ohr und ihre Zeit – dabei arbeiten sie eng mit einer hauptamtlichen Kinderhospizfachkraft von uns zusammen. Wenn alles wie gewohnt läuft, sind sie vier Stunden pro Woche vor Ort und unterstützen die Familien.

Auch seit Aufkommen der Corona-Pandemie sind sie so gut sie können an der Seite der Familien, wenngleich sie zeitweise nicht zu ihnen durften/dürfen. Aber auch per Telefon/Video oder bei einem Gespräch am Gartenzaun sind sie für sie da, sie kochen und basteln für sie und tun alles, um Licht in den Alltag der Familien zu zaubern. Für ihr Ehrenamt werden sie vorab intensiv von uns geschult.

Unsere Ehrenamtlichen erzählen

Drei unserer FamilienbegleiterInnen aus dem Zentrum Niederbayern erzählen uns heute, warum sie sich ehrenamtlich für uns engagieren, wie sie die Ausbildung empfanden und was sie bewegt.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle FamilienbegleiterInnen, die unsere Familien auch durch die Pandemie hindurch begleiten. Ihr seid wunderbar ❤

 

Roswitha W. – Familienbegleiterin in der Stiftung AKM

Warum engagierst du dich GENERELL ehrenamtlich?

Mein Name ist Roswitha, ich bin 52 Jahre alt und von Beruf Krankenschwester. Schon seit langer Zeit beschäftigte mich der Gedanke, mich ehrenamtlich zu engagieren. Es ist zum einen das Interesse noch mal etwas „Neues“ zu machen, etwas ohne Druck, einfach weil man es mag. Zum anderen motivierte mich eine „Dankbarkeit“, es geht mir und meiner Familie gut, meine beiden Buben sind erwachsen, sie sind selbständig und sie sind gesund.

Und warum für die Stiftung AKM?

Zum richtigen Zeitpunkt las ich in unserer Zeitung den Bericht vom Ambulanten Kinderhospiz München, die ganz in meiner Nähe eine Ausbildung zur ehrenamtlichen Familienbegleiterin anboten.  Die Themen „Kinder“ und „Hospiz“ interessierten mich. Trotzdem brauchte ich noch eine ganze Weile, bis ich mir sicher war. Ich rief in Landshut an und bewarb mich für einen Platz.

Wie war unsere Ausbildung zur ehrenamtlichen Familienbegleiterin für dich?

Die Ausbildung war für mich persönlich eine Bereicherung. Fachlich empfand ich sie auf einem sehr hohen Niveau, sie war interessant, vielseitig, emotional, wir haben viel gelacht, es gab aber auch Tränen. Man spürte, mit wieviel „Herzblut“ die Schulungsleiterin Katharina Deeg und die Dozenten beim AKM dabei sind.

Wie ergeht es dir bei der Begleitung deiner Familie?

Ich bin nun seit ca. einem ¾ Jahr als Begleitung in einer Familie. Das Schicksal der Familie berührt mich sehr. Ich freue mich jedes Mal auf den Besuch, es ist aber nicht immer einfach. Ich wünschte mir oft, mehr machen zu können, mehr zu helfen, aber die Situation lässt dies leider gerade nicht zu.

Was macht das mit dir? Würdest du das Ehrenamt weiterempfehlen?

Die Aufgabe als ehrenamtliche Familienbegleiterin kann ich von Herzen weiterempfehlen. Es ist ein gutes Gefühl, zu sehen, dass Kinder und ihre Familien, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens sind, Unterstützung in ihrer Einsamkeit erhalten. Und ich bin wieder etwas achtsamer und versuche, mehr auf die wichtigen Dinge im Leben zu schauen.

 

Silvia U. – Ehrenamtliche Familienbegleiterin

Warum engagierst du dich GENERELL ehrenamtlich?

Ich engagiere mich ehrenamtlich, weil ich gerne für Andere etwas machen will. Ich möchte nach dem aktiven Berufsleben eine sinnvolle Beschäftigung haben.

Und warum für die Stiftung AKM?

Hospizarbeit hat mich schon länger interessiert und als ich vom AKM gelesen habe, hat mich das sofort angesprochen und mir war klar, dass ich diese Ausbildung mache.

Was motiviert dich dabei?

Meine Motivation ist, etwas Gutes zu tun für Menschen, die es gerade nicht so leicht haben im Leben.

Gab es ein besonders schönes oder trauriges Erlebnis mit einer Familie?

Das traurigste war, dass in der Familie, die ich begleite, die Mama verstorben ist. Es berührt mich zu sehen, wie die Familie versucht eine neue Struktur in den Alltag zu bringen. Und es ist schön, wenn ich mit meinem Einsatz ein bisschen Freude und Ablenkung in die Familie bringen kann.

Würdest du dein Ehrenamt in der Stiftung AKM auch anderen empfehlen?

Ich würde das Ehrenamt im AKM auf jeden Fall weiterempfehlen. Die Ausbildung ist sehr gut, man bekommt gutes Rüstzeug mit auf den Weg. Und wenn man dann im Einsatz ist, wird man niemals alleingelassen. Man kann immer Rücksprache mit seiner Kinderhospizfachkraft nehmen, der Austausch ist sehr gut. Ich würde es jederzeit wieder machen!

 

Helmut S. – Ehrenamtlicher Familienbegleiter in der Stiftung AKM

Warum engagierst du dich GENERELL ehrenamtlich?

Ich bin der Meinung, in unserer Zivilisation wird alles (Wohnung, Kleidung, Essen, Gesundheitsversorgung, finanzielle Absicherung, etc.) als selbstverständlich erachtet. Jeder, der dazu in der Lage ist, sollte ein Teil seiner Zeit für Andere geben, die im Leben ein schweres Paket zu tragen haben.

Und warum für die Stiftung AKM? Was motiviert dich dabei?

Ich habe auch vor der Arbeit für das AKM schon ehrenamtliche Funktionen innegehabt. Bei kranken Kindern ist die Rückmeldung für das eigene Tun aber unmittelbar, direkt, ohne Filter. Passt ihnen etwas nicht, siehst oder spürst du es sofort, wenn ihnen etwas gefällt, ebenso. Was natürlich schöner ist, weil du ein Lächeln bekommst.

Gab es ein besonders schönes, trauriges, nennenswertes Erlebnis mit einer Familie?

Beide Kinder, die ich begleite, haben bei meinem zweiten Besuch gelächelt, als sie mich sahen oder wahrnahmen.

Würdest du das Ehrenamt in der Stiftung AKM weiterempfehlen?

Ich war mir bei meiner Entscheidung, für das AKM tätig zu sein, obwohl ich mich gut informiert hatte, erstmal unsicher. Bei der Ausbildung zum Familienbegleiter haben sich meine Bedenken komplett aufgelöst. In der Ausbildung wurden alle Aspekte der Tätigkeit ausreichend beleuchtet, alle Fragen wurden beantwortet. Es gab keine Tabus, alles konnte angesprochen werden. Ich kann die Tätigkeit als Familienbegleiter im AKM weiterempfehlen.

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