Zum Welt-Frühgeborenen-Tag

Frühstart unter erschwerten Bedingungen

Es sollte eigentlich ein Urlaub in der Heimat werden – bevor das jüngste Familienmitglied zur Welt kommt. Doch Christians Leben beginnt per Not-Kaiserschnitt in einer Klinik in Bosnien – nach der 27. Schwangerschaftswoche und mit nur 1.240 Gramm Körpergewicht. Seit ihrer Rückkehr nach Deutschland unterstützt die Sozialmedizinische Nachsorge der Stiftung AKM im schwierigen Alltag der Familie.

Die Schwangerschaft von Mama Susanne war von Anfang an nicht leicht und von gesundheitlichen Problemen begleitet. Ostern 2023 macht sich die Familie zusammen mit der 4-jährigen Tochter Magda dennoch auf den Weg in die alte Heimat Bosnien. Dort sucht Susanne eine Vorsorgepraxis auf, wo schnell klar wird, dass ihr ungeborenes Kind in akuter Lebensgefahr schwebt. Von der Praxis geht es sofort in die Klinik, der Not-Kaiserschnitt kann gerade noch Christians junges Leben retten. Er wäre beinahe erstickt, muss künstlich beatmet und ernährt werden. Seine Mama wird von ihm getrennt und kommt auf die Intensivstation, wo sie Tage lang nicht weiß, wie es ihrem Baby geht. Auch als es ihr besser geht, darf sie Christian nur für eine halbe Stunde täglich sehen. Diese Zeit ist für Susanne besonders hart, weil ihr nur wenige Momente bleiben, ihrem kleinen Sohn all ihre Zuwendung und Liebe zu schenken.

Geburt auf der „Baustelle“

Die Klinik ist zum Zeitpunkt der Geburt eine Baustelle, pausenlos hämmern die Bohrmaschinen. Unter diesen Umständen sind die hygienischen Bedingungen eher schwierig. Leider steht der Mama anfangs auch keine Milchpumpe zur Verfügung, dabei hätte sie ihren Kleinen so gern mit Muttermilch versorgt. Das medizinische Personal gibt sein Bestes und ist sehr bemüht um das Wohl des Kleinen. Doch in dieser unruhigen Umgebung ist ein Frühstart ins Leben mit zahlreichen gesundheitlichen Problemen besonders schwer.

57 Tage muss Christian in der Klinik bleiben, bevor er mit nur 1.900 Gramm Körpergewicht entlassen wird. Die Familie kann angesichts Christians schwachem Gesamtzustand nicht nach Deutschland reisen und absolviert die anstehenden Arztbesuche vor Ort ambulant.

Fehlende Sprachkenntnisse machen ängstlich und zurückhaltend

Im September ist es endlich so weit und die Familie kann nach Deutschland reisen. Doch auch hier steht die Familie vor riesigen Problemen. Die Mama kann kein Deutsch und muss sich auf Englisch verständigen, der Vater arbeitet sehr viel. Ihre fehlenden Sprachkenntnisse machen Susanne ängstlich und zurückhaltend. Doch ihr Wille, alles Erdenkliche dafür zu tun, dass es ihrem kleinen Sohn Tag für Tag besser geht, ist stark. Über die Frühförderstelle, bei der der Vater eigentlich für die vierjährige Tochter anruft, kommt es zum Erstkontakt mit der Stiftung AKM.

Barbara Haneberg von der Sozialmedizinischen Nachsorge im Zentrum Südostoberbayern steht der Familie seitdem zur Seite, begleitet sie zu Arztbesuchen, bespricht Therapie- und Essenspläne und koordiniert Impftermine. Sie hilft auch beim Überbrücken der Sprachbarrieren und versucht, das Selbstvertrauen der Mutter zu stärken. „Sie hat schon so vieles geschafft – erst unter den schwierigen Bedingungen in Bosnien und jetzt hier, wo sie zunächst zusammen mit ihrer Familie ganz allein mit der Situation zurechtkommen musste. Die Mama kann sehr stolz auf sich und ihren Sohn sein“, sagt Barbara.

Die gesamte Familie im Blick

Barbara Haneberg möchte der Familie das Gefühl geben, mit ihren Problemen nicht allein zu sein. Eine Psychologin der Stiftung unterstützt die Mama außerdem bei der Aufarbeitung der dramatischen Geburt und den sorgenvollen Monaten danach. Auch Tochter Magda wird mit einbezogen, denn die Stiftung AKM hat stets die gesamte Familie im Blick.

Christians Start ins Leben war alles andere als einfach. Doch zusammen mit seiner Familie ist er auf einem guten Weg. Die Stiftung AKM unterstützt sie dabei, Schritt für Schritt.

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